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Am Abend vor meinem Geburtstag habe ich mir überlegt, wäre es doch sehr schön wenigstens einen Geburtstagskuchen zu haben. Zuvor hatte ich mir Mehl gekauft und sehr viel über – zu viel über – sodass ich es auf jeden Fall nicht mit mir hätte herumschleppen wollen auf den nächsten Reisen.
Ich hatte schon angefangen mir etwas auszudenken, denn ich habe hier kein Backbuch o.ä., Zitronen aus dem Garten herangeholt, die Eier von den Hühnern hier verwendet… und dann fehlte das Backpulver (baking powder) … tja, wie backe ich einen Kuchen ohne Backpulver??? … Dann fiel mir nach langem Überlegen und Beratung von Corinna ein, dass man auch mit sehr vielen Eiern, die getrennt und das Eiweiß steifgeschlagen wird, es auch möglich sein müsste. Und ja es klappte!

An meinem Geburtstag habe ich gearbeitet. Es hätte ein trostloser Tag werden können, war es aber zum Glück nicht. 🙂
Corinna hat sich hier ganz lieb um meinen Geburtstagbemüht (dankeschön Corinna!) und sogar den einen und anderen darüber informiert, sodass mir selbst der Hausbesitzter Willie gratulierte und früher als sonst nachhause von der Arbeit kam um mir ein paar Blumen zu schenken.
Dann bei der Arbeit – darüber war ich doch schon sehr überrrascht, waren sie auch schon informiert. 🙂 Der Supervisor Aaron, gratulierte mir auch ohne, dass es irgendwer verraten hätte. An diesem Tag gaben wir unsere Timesheets ab, vielleicht hat er in die Akte geschaut??? Er fragte dann ob ich schon mit meinen Eltern telefoniert hätte usw. Er ist da ein recht verbindender, herzlicher Mensch. Ich erklärte ihm, dass meine Leute zuhause jetzt gerade schlafen würden und es ja noch bei denen gestern sei. 😉 Das war dann doch ausgesprochen interessant für die Neuseeländer. Aaron und die anderen fanden die Vorstellung mehr als 1 Tag Geburtstag zu haben sehr besonders. 😉
Aaron schnenkte mir dann zur Mittagspause einen Muffin 😉 und die Mitarbeiter sangen ein Geburtstagslied.
Später meinte Aaron, der sich anscheinend fast schon Sorgen (?) machte, dass ich am meinem Geburtstag arbeite, erkundigte sich „Isn´t it a sad birthday?“. Ich meinte dann, dass das alles nicht so schlimm sei, besser als gedacht. 😉 Immerhin wurde ich ja ganz lieb bedacht.
Am Abend erfuhr ich dann von einem Besucher bei Willie, dass der 21. Geburtstag in Neuseeland etwas besonderes sei und man im Allgemeinen eine riesen Party feiert. 😉 „Party in Anna-Maja´s house“, sagte Paia, die Maorifau. Aber wie hätte ich soetwas hier zustande bringen können?? ;))))
Ich erklärte ihm dann dass wir in Deutschland soetwas mit 18 täten. Der chilene Mariano berichtete dann auch gleich von den Sitten in seinem Lande: dort feiern die Mädchen mit 15 groß und Jungen mit 18.
Es war doch ein schöner Tag. 🙂 Mein Geburtstagsgeschenk wird sein, dass ich bald weiterreise. 🙂

Letztens hatte ich den Willie, den Hausbesitzer, gefragt, was man denn hier in der Umgebung noch unternehmen könnte, das auch nichts kostet. Wir hatten frei. Es konnte nicht gearbeitet werden, weil auf der Kiwi-Plantage gespritzt wurde. Willie war sogar so lieb und hat diverse Leute befragt, warum bzw. wogegen wohl gespritzt wurde. Uns wurde nämlich von den Supervisorn gesagt, dass mit Öl und Pfeffer gespritzt werden würde.
Willie bekam heraus, dass eine betimmte Insektensorte bekämpft werde. Es kam also heraus, dass wir auf einer Bio-Kiwi-Farm arbeiten! Das sei nämlich eine Methode, die bei Bio-Farmern gängig ist. 🙂
Willie berichtete mir von den Aktivitäten in der Umgebung, und es kam dabei heraus, dass fast alles kostet und nicht zu Fuß erreichbar ist. Wir sind nahe „White Island“ aber dorthin würde es mich 175$ kosten also etwa 85 €. Es ist einer der noch aktiven Vulkane hier in der Gegend.
Naja, dann ergab sich für mich der „Raparapahoe Walk“. Willie wollte gern mitkommen und so fuhren wir los.
Es ist wenige km von meinem Wohnort entfernt. Man geht sehr steil bergab in ein Tal hinab. Der Weg ist eng und uneben, teils steinig, felsig. Man ist zuerst noch über den Bäumen und kann dann auf dem Weg hinunter die Baumkronen bzw. Palmenkronen (?) betrachten. Dann fast am Fluss angekommen betritt man den Urwald. Willie brachte mir einige neue Wörter bei wie „fern =Farn“, „Ponga =eine besondere neuseeländische Palmenart“ und „Koru = eingerollter Farn“.
Der neuseeländische Urwald ist mit dem europäischen nicht mehr vergleichbar und er ist wunderschön., sehr exotisch. 🙂
Wir liefen dann am Flusslauf entlang und erreichten bald den Wasserfall, der in ein Felsenbecken einfällt. Er ist umgeben von Steinwänden und Felsen. Im Sommer, erzählte mir Willie, badeten die örtlichen Leute hier sehr gern. Denn die Srömung des Wasserfalls wird hier ganz stark abgeschwächt, sodass das möglich ist. Und sehr spannend ist auch, dass es hier in der Gegend eine Goldmiene vor etwa 100 Jahren gegeben haben soll. Da meinte Willie scherzhaft ich könne ja mal zum Goldsieben kommen. 😉

hier ein paar Fotos dazu:
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Willie.

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Blick auf eine der jungen Kiwiplantagen, auf denen wir ja bisher am meisten arbeiten.

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Corinna und ich.

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Inzwischen sind die Pflanzen so groß, dass wir auf Leitern steigen müssen um die Pflanzen an den Bambus zu tackern bzw. die Stängel um die Stränge zu wickeln.

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Frederike und Corinna beim Duell 😉
Das Wortspiel mit unserem Arbeitsgerät Tacker =gun und der Pistole = gun … 😉

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Kiwiblüten von den „Male Ones“ den männlichen Kiwiblüten.

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Eine ältere Kiwiplantage. So, wie die jungen später mal aussehen sollen.

Nachdem wir morgens in der Frühe zur Arbeit gefahren sind und uns gesagt wurde, dass wegen des Regens unsere Arbeit nicht fortgesetzt werden kann, entschieden wir vier (Frederike ist letztens dazugekommen), dass wir nun zur Arbeit zuviel Spritgeld ausgegeben haben und fuhren weiter nach Rotorua (dem Ort, der wegen Vulkanaktivitäten schon bevor man ihn erreicht kilometerweit nach Schwefel riecht. 😉 ).
Endlich mal eine Abwechslung nach tagelangem, ja schon recht eintönigem, sehr regelmäßigem Ablauf!

Auf dem Weg nach Rotorua, machten wir an den „Okere Falls“ halt. Wir besichtigten verschiedene Wasserfälle und eine Grotte. Der Weg dorthin verlief durch den Neuseeländischen Urwald.

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Überall in Rotorua sind Stellen, an denen Dampf aus der Erde aufsteigt. Dort gibt es deshalb auch viele Thermalbäder.
Wir entschieden nach „Ohinemutu Village“ in Rotorua zu fahren. Es liegt dierekt am „Lake Rotorua“. Es ist für die Maori ein sehr heiliger Ort. Leider regnete es weiterhin und wir haben uns nur die Anlage angesehen. Wenn ich nach Beendung meines Jobs auf der Kiwiplantage hierherkomme, werde ich eine Führung machen und mir die Zusammenhänge erklären lassen (Leider – aber warscheinlich beabsichtigt, stehen keine Erklärungen vor den Objekten.).
Danach besuchte ich zusammen mit Mariano das „Rotorua Museum“. Zur Einführung gab es einen Film und dann wurden wir duch die Ausstellung geführt, die sich als sehr sehenswert herausstellte! Wir waren begeistert.Die Maoriausstellung hat mir am allerbesten gefallen. Ich habe jetzt auch die Verbindung zu einigen Maori ziehen können, die mit mir auf der Plantage arbeiten. Einige sind die „Te Arawa“-Maori, ein Stamm der hier in diesem Gebiet um Rotorua heimisch ist…die Maori haben mich hier so fasziniert, dass ich mir gleich zwei Bücher über ihre Kunst und Legenden besorgen MUSSTE. 🙂 (jetzt muss ich noch mehr mit mir herumschleppen 🙂 ).
Am Ende der Führung bin ich zu dem Guide gegangen (die übrigens aus der Schweiz kam, wie sich herausstellte) und habe gleich mal erfragt ob sie eine Restaurierungswerkstatt oder so etwas hätten. Für Textilien wird es sehr wahrscheinlich schwierig, aber vielleicht findet sich etwas anderes in der Richtung… 🙂 Sie gab mir verschiedene Adressen und jetzt schaue ich mal, was ich dort ergibt. 🙂
Rotorua hat viel zu bieten – Thermalbäder, aktive Vulkane, heiße Quellen und vielleicht einen Praktikumsplatz für mich.

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Ohinemutu Village.

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Das Haus.

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Zitronenbaum im Garten.

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Der neuseeländische Urwald liegt nah am Haus. Wir können unseren privaten Bushwalk machen bis zum Fluss.

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Beim privaten Bushwalk.

Heute ist es einfach nur kalt. Es regnet unerbitterlich und die Arbeit musste abgebrochen werden. Unsere Kleidung ist komplett duchgeregnet.

100_7509Arbeit mitten im Dauerregen…

100_7506…mit Gumboots, Regenzeug und unseren Tackern.

Kommentare sind erlaubt!

Karte Detailiert2

Momentan sind wir hier in Te Puke. Der Job ist etwa 26 km vom Wohnort entfernt noch hinter Paengaroa. Das liegt wirklich auf dem Lande wo kaum ein Backpacker hingelangt, der kein Auto besitzt. Wir (Corinna und ich) fahren mit dem chilenen Mariano zum Arbeitsort.
Wir wohnen in einem netten kleinen Haus auf dem Lande 8 km von Te Puke entfernt.
Die Familie ist sehr nett. Sie sind ein Pärchen aus einem Neuseeländer und einer Thailänderin. Sie haben einen 11 jährigen Sohn.
Das Haus hat einen schönen Garten, der inmitten von Kiwiplantagen eingebettet ist. Die gesamte Gegend ist auf Kiwianbau angelegt.
Die Familie hat hier ein paar Hühner und drei Schafe. wir dürfen sogar ein paar Eier bekommen zum kochen. Die Frau des Hauses bietet uns, wenn sie an Wochenende zuhause ist und nicht in Auckland arbeitet, dinner an. Sie kocht dann für uns. In den letzten Tagen haben sie uns eigentlich immer z.B. Eis oder Wein oder so etwas angeboten. Internet kann ich hier beinahe unbegrenzt benutzen und hier meinen gesamten Blog mit Bildern aktualisieren.
Dann hat die Familie hier im Wohnzimmer ihr eigenes Homekino… 😉
Corinna und ich teilen ein schönes Zimmer. Mariano hat sein eigenes. Aber dafür müssen wir tatsächlich hier zu zweit nicht so viel bezahlen wie er.. . 😉

Unser Job ist körperlich teils recht anstrengend. Es geht in die Arme und ins Kreuz. Wir bearbeiten z.B. junge Kiwipflanzen, die wir „typen“ also an Stäben mit Band festtackern, damit sie gerade wachsen. Dann haben wir letztens überflüssige Blüten entfernt. Das bedeutete wir mussten mit erhobenen Armen über unseren Köpfen mit Blick gen Himmel (ob Regen oder pralle Sonne) arbeiten. Ein weiterer Job war „blind shoots“ also überflüssige Sprösslinge ohne Blüten von den Kiwipflanzen zu entfernen.
Dennoch ist der Job machbar und die Tätigkeiten variieren hier ja auch. Der Manager achtet darauf, dass die Arbeiter keine einseitigen Belastungen haben. So werden alle Körperbereiche mal angesprochen und es ist auf dauer eher eine Art Sport mit verschiedenen Übungen („like different exercises“, sagte der Manager Keiran. Ihnen ist es wichtig, dass es uns gut geht, dementsprechend werden wir gefragt ob wir Rückenschmerzen hätten oder so „how is your back, how are your arms“).
Unser supervisor (unser Vorarbeiter, Instructor), Aaron, ist ausgesprochen nett und es liegt ihm regelrecht im Blut die Leute zu motivieren. „Take aaaaoool the shooots ooooff“, „cooool“, „ooawsome“ „eeeeeeszy woork (mit breitem Grinsen)“ „leave aaaall the little ones on“ „oone two and a half“. Dies sind hier die Anweiseungen bzw. die Art wie hier gesprochen wird. ;))) Corinna und ich finden es sehr amüsant aber nicht in der Art, dass wir sie auslachen, sondern es klingt wirklich cool und ausgesprochen nett und motiviert außerordentlich. 🙂

Langsam blühen hier die Kiwipflanzen und duften besonders. 🙂 Die Bienen sind schon fleißig am Nektar sammeln.

Letztens habe ich mich mit einem anderen Arbeiter unterhalten. Man beginnt sich hier mit den anderen auszutauschen und sich kennenzulernen. So langsam bin ich dabei die Namen der anderen zu lernen.
Es arbeiten auch ein paar Maori hier. Es sind nette Menschen. Viele Neuseeländer sind noch nie aus ihrem Land herausgekommen und haben dementsprchend nicht viel von der Welt gesehen. Ich unterhielt mich letztes mit einem Maori (Marco), der mich befragte woher ich käme, was ich in Neuseeland machte und ob ich schon in anderen Ländern gewesen sei. Ich erzählte viel darüber. Am Ende sagte er dann “ there are beautiful women living in Germany“… ah ja…. 😉 aber die Maori haben ja auch keine blonden Haare…Naja, man lernt hier viele Leute bei der Arbeit kennen.

Gestern, am Samstag, haben wir auch gearbeitet. Wir (Mariano, Corinna und ich) waren so gut wie die Einzigen, die gearbeitet haben. Unser Supervisor kam 30 Min. später als regulär ( wir beginnen um 7:30 und enden um 17:00, haben 2 x 15 min. Pause und 1x 30 min.). Das überraschte uns doch sehr, denn in Deutschland und auch in Chile würden sich die Leute dann sicher einen schönen Tag machen ohne Beaufsichtigung… 😉 Dennoch kann man sehen ob man hier gearbeitet hat oder nicht, wenn man sich die Pflanzen ansieht.
Dann nach kurzem schauen (in Begleitung von Hund und kleinem Sohn) was wir machen und wie wir unsere Arbeit erledigen fuhr er dann wieder und kam ein letztes Mal drei Stunden später. 🙂 Die Leute sind schon recht vertrauensvoll, aber vermutlich nicht mehr ganz so wie zu den Anfängen der Working Holiday Maker.
Wir beendeten dann unsere Arbeit vorschriftsmäßig nach 9 Stunden (allerdings dürfen wir auch halbtags arbeiten, wenn wir das möchten).

Die Landschaft ist wirklich wie in den Herr der Ringe Filmen.
Aber es gibt hier nicht nur Schafe, sondern auch viele Kühe. Schafe weiden an Orten, wo Kühe hier nicht hinglangen wie z.B. auf Bergen und Hügeln. 😉

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Ein typisches Haus auf dem Lande. Die Häuser sind hier nicht gut isoliert. Sie sind aus Holz und meist kleiner als in Deutschland. Es sind auch nicht immer Heizungen vorhanden, sondern eher Heizlüfter.

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Das Wetter ändert sich hier auch sehr häufig. Innerhalb eines Tages hatten wir z.B. Regen in allen Varianten, zwischendurch Sonne und teils sogar sehr stark, dann Gewitter,wieder Regen und Sturm… 😉
Es ändert sich hier die Temperatur auch sehr schnell: eben wars noch kalt und 10 Min. später schwitzt man schon in der Bekleidung. Mehrere Lagen Bekleidung sind hier schon sehr angebracht und können nach aktueller Temperatur angeglichen werden.

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