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Ja, erstens, ich bin in Gisbourne. Zweitens, es gefiel mir nicht wirklich. Drittens: Marihuana. Viele rauchen es hier, vertreiben es… ja. Und viertens: Ich hatte das Glück, dass ich nach einem „Girlsdorm“ fragte, weil mir die Leute hier unheimlich waren und 50 Prozent aller männlichen Wesen, die ich hier in den Backpackers angetroffen habe schnarchten, und so bekam ich letztendlich ein Bett in einem Dreierzimmer (ausgerechnet ein Doppelbett und ein Singlebett). Dennoch, es ist ganz für mich allein! Ja, was für ein Glück. Ich zahle für ein „Dormbett“ (20 Dollar =10 €), bekomme praktisch aber ein Singlezimmer. Die schlechte Nachricht ist Fünftens: Mein Zimmer ist eingenebelt mit Marihuana! Igitt. Die Raucher sitzen vor meinem Fenster. Dankeschön!
Sechstens: Die Hostelbesitzerin soll ebenfalls die Hälfte des Tages benebelt sein. 😉 Ich erinnere mich nur, wie sie beim Einchecken sagte: „It is very relaxed place, easy-going.“… Aber so lang ich hier nicht belästigt werde ist alles ok. Ich verlasse diesen Ort sobald ich meine Sachen hier erledigt habe.
Siebtens: Und nein, ich werde nicht schon 2 Tage früher gehen um mit einem Typen mitzureisen, der angeboten hatte mich mitzunehmen .. zu zweit im Van… am Besten noch in einem Fluss schwimmen gehen, ganz allein…was die sich hier alle denken sich erlauben zu können. Langsam reicht es mir!

Alle sieben auf einen Streich. Das ist etwas zu viel, aber ich zieh einfach mein Programm durch.
Ich kam nach Gisbourne und war echt sehr enttäuscht, von dem was ich hier sah. Es ist karg. Mir fehlt das Grün. Wo sind die Palmen? Düster. Industriestraßen. Leere. Ich hatte hier ungutes Gefühl, das ein paar Stunden anhielt. Ich lief zum Supermarkt, nachdem ich im Hostel eingecheckt hatte und war von diesem leeren Supermarkt etwas unwohl.. ein ganz seltsames, ungutes Gefühl, das sich kaum beschreiben lässt. Negativ und düster. Ich hätte den Ort Gisbourne gern auf der Stelle verlassen. Soetwas hab ich eigentlich noch nie erlebt. Das Hostel ist leider sehr überfüllt. Die Leute drängen sich. Ich kenne die Meisten natürlich nicht. Man weiß nicht wem man trauen kann. Es kam mit der Düsternis auch ein Misstrauen hinzu.
Dann ging ich ins Hostel zurück, kochte in der überfüllten, in der sich gedrängten Küche. Dann endlich war mein Essen zubereitet und ich gesellte mich einer Japanerin und einer Chinesin an den Tisch. Sie stellten sich als sehr nette Gesprächspartner heraus. Ab diesem Punkt wurde das Dunkel ein wenig erhellt.
Ich werde hier das Beste daraus machen. Vielleicht bin ich auch zusätzlich etwas verwöhnt von der Südinsel und von Rotorua, die beide keinesfalls einen negativen Charakter haben.
Und wer weiß, vielleicht ist der Delfin hier ja noch da, der die ganze Welt aufgerührt haben soll. Es soll den Fluss hochgeschwommen sein. Viele Leute waren mit ihm schwimmen.

Ich habe mir nun ein Bild von Gisborne gemacht und bin nicht wirklich von meiner Einschätzung abgekommen. Es gefällt mir nicht. Es ist düster hier. Karg. Industriestraßen prägen das Bild. Die Leute rasen wie die Verrückten. Alles ist recht lieblos aneinandergereiht. Auch recht ärmlich. Angenehmer wurde es um den Bereich der Einkaufsstraße. Ich bin aber nicht hier um einzukaufen. Ebenso das Wetter war zudem nicht besonders schön. Ich hab mit ein paar Einheimischen gesprochen, als ich etwas suchte. Sie sind recht hilfsbereit und freundlich. Hier leben recht viele Maori, soweit ich das gesehen habe. Eigentlich schade, das sie an einem so seltsamen, düsteren Ort leben… Rotorua empfinde ich als passender, denn die Maori sind freundliche, offene Menschen.
Der Strand ist ganz nett, aber auch nicht anders als in anderen Orten. Kein Delfin war in Sicht. Er soll in Richtung Tauranga geschwommen sein.
Ich reise morgen weiter nach Whakatane. Dort ist zwar ebenfalls nichts besonderes, aber ich kann einen spannenden Trip nach „White Island“, einer aktiven Vulkaninsel, machen.

Ich sitze gerade im Bus nach Gisbourne, fahre an den Seen vorbei und durch den Busch Richtung Whakatane. Ich bin ja nach wie vor von dieser Landschaft fasziniert. Besonders um Rotorua gefällt es mir sehr gut. Die Landschaft ist hier im Gegensatz zu der Südinsel lieblicher, grüner. Es gibt mehr Palmen. Ich mag die richtigen Palmen. Auf der Südinsel sind mehr Farne.
Die Landschaft ist so wunderschön!
In Rotorua bin ich nun 2 Nächte gewesen im selben Hostel, in dem ich den Maori vor knapp 6 Wochen angetroffen hatte. Es war sehr interessant wieder zu kommen, aber nein, leider war er nicht da. Ich hab einen Japaner gefragt, der damals auch dort gewesen war (er erinnerte sich nicht an mich), aber er erzählte mir das Geheimnis. Keiner wusste so genau, was er nun macht, wo er ist. Offiziell. Inoffiziell hatte er ihm verraten, dass er in den Ferien ist und dann nicht wiederkommt. Er scheint nach wie vor noch zu studieren. Das war vor Weihnachten. Vielleicht war es ja soetwas wie ein Praktikum für ihn? Auf jeden Fall hatte mir der Maori erzählt, dass er den Aufenthalt im Hostel zur Verbesserung seiner Noten und Beiträge im Studium nutzt. Schade. Ich hätt gern mit ihm nochmal gesprochen. Ich mochte ihn ganz gern und hätt gern noch ein paar Maorigeschichten oder so gehört.
Allerdings war mein Besuch nicht um sonst. Ich habe an einem Hangi teilgenommen, welches ein Maorifestmahl ist, das auf Steinen unter der Erde gegart wird. Wir bekamen Kumera, Kartoffeln, Lamm, Hühnchen, Brot und verschiedene Salate serviert. Am Ende gab es dann noch Nachtisch. Das Essen lag mir Abends schwer im Margen, weil ich es hier nicht gewohnt bin viel bzw. solch schweres Essen einzunehmen. Das „Problem“ haben sicher alle echten Backpacker.
Ich wurde von dem Eigentümer des Ereignisses mit einem Bus abgeholt. Ich wurde sehr herzlich begrüßt. Die Maori sind sehr nette Menschen, ganz allgemein! Sie verhalten sich sehr freundschaftlich und sind „down to earth“. Ich wurde auch gleich gefragt woher ich käme und wurde den anderen im Bus vorgestellt. Ich lernte 2 Kanadier kennen (Vater und Sohn, wie sich am Ende herausstellte). Es ist wunderbar neue Leute kennen zu lernen.
Wir bekamen eine schöne Performance, die sehr persönlich war und von einer Familiengemeinschaft der Leute, die hier leben, aufgeführt. Uns wurden verschiedene Traditionen erklärt, ein Lied beigebracht, Kampfkunst, Tatoos erklärt, Musikinstrumente, Tänze, Lieder, Übungen vorbereitend für den Kampf, Übungen für die Jagt im Busch und der Haka (Kampf-Tanz).

Es wurde ein Europäischer Führer ausgewählt. Der Eigentümer des Ereignisses, tat es selbst. Er wählte einfach den, den er persönlich mochte: einen Schotten, mit dem er sich auf der Busfahrt unterhalten hatte. „I choose…Hey mate, come on bro.“
Und dann fing er an die Leute zu vereinen. Er erfragte die Nationalitäten in unserer großen Runde. „Who ist from Canada, Sweden, China…. Germany? Ah, Anna, you are from Germany aye, Hamburgh aye mate.“ 🙂 Das war echt cool mit ihm. Das rief er einfach in die Runde. Der Tip von der Hostelbesitzerin war gut. Sie meinte „The man is awesome“. Und das kann ich nur bestätigen.
Später als wir dann das Hangi nach der Performance einnahmen, hatte ich mir den Teller recht voll beladen und war eigentlich auf der Suche nach Besteck und „Cousin Ben“, der Eigentümer, fragte mich ob ich mir nen Tee sichern wolle und bereitete mir einen zu,weil meine Hände nicht frei waren. 🙂

Ich bin immer wieder davon erstaunt, wie viel englisch ich jetzt schon verstehe! Nicht alles, aber schon sehr gut. Ich kann lange lange Gespäche führen und auch ebensolang einem Gespräch zuhören ohne groß etwas zu erfragen.
Die Kanadier mag ich von ihrer Aussprache recht gern.
Ich unterhielt mich eine bisschen mit dem einen Kanadier (Sohn). Es war für mich als ob ich deutsch rede. Kein Problem irgendetwas zu verstehen.
Am Ende, als wir zurückfuhren verabschiedete er sich mit „“Exellent to meet you“. Er mochte mich anscheinend sehr. Er fand es schade, das ich nicht mit in seine Richtung und schon am nächsten Tag weiterreise. 😉
Es könnte ein Spaß werden durch Kanada zu reisen. Das meinte auch Ida. Er ist da ja nicht der erste Kanadier. 😉
Leider kann ich inzwischen auch alle Unterhaltungen in meiner näheren Umgebung erfassen. Das war an für sich recht angenehm nicht hören zu können, nun versteh ich schon worüber sich der Nebentisch unterhält. Letzte Nacht gab es ein großes Streitgespräch, das ich mit allen Fascetten gehört hab, zu der Zeit zu der ich gern geschlafen hätte…

Nun bin ich gespannt auf Gisbourne. Ida befindet sich gerade in Napier. Wir treffen uns leider erst in Auckland wieder und bleiben im Kontakt.


Das Hangi-meal.

Wie schade, die Südinsel war so schön, ob sie nun schöner als die Nordinsel war, kann ich bisher nicht sagen. Auf mich warten noch einige Orte auf der Nordinsel!
Jetzt sitze ich gerade auf dem Deck der Fähre und fahre den „Kanal“ aus dem Hafen aus. Die Südinsel ist beendet. Schade. Die Leute waren sehr nett, die Landschaft sehr schön.
Ich unterhalte mich auf Deck mit einer Neuseeländerin. Sie kommt aus der Gegend Wellington und sie haben eine Farm. Sehr nette Frau. Die Neusseländer sind schon recht offen.
Und Ida und ich werden uns auch schon bald voneinander in Wellington trennen. Leider. Sie reist nach Auckland zurück.
Was ich hier auf der Südinsel vermisst habe war eine ausführliche Darbietung der Maorikultur. Es ist aber auch so, dass auf der Südinsel kaum Maori leben.
Deshalb hab ich beschlossen nochmal (zum 4 Mal?) nach Rotorua zu gehen. Diesmal werde ich hier an einem „Hangi“, einem Maori-Festmahl, teilnehmen. Ich hatte es mir von einem Maori beim letzten Besuch in Rotorua erklären lassen. Er erzählte mir, dass das Essen, was eine große Auswahl von verschiedenen Gemüsesorten und Fleisch ist, unter der Erde abgedeckt für an die 4 Stunden schonend gegart wird. Es ist dadurch sehr gesund zubereitet.
Dann erwartet mich ggf. ein Wiedersehen mit dem Maori, der mir verschiedenes erklärt hatte, mal sehen. Vielleicht arbeitet er ja dort noch.
Außerdem werde ich kurz vor meiner Rückreise nach Deutschland endlich doch noch Great Barrier Island sehen!! Juhu! Ich habe es geschafft doch noch einmal zu WWOOFen (Work On Organic Farms for Accommodation and Food). Ich hatte bisher da nicht so viel Glück gehabt, weil alles schon besetzt war oder es mich einfach nicht interessierte. Ich habe dann in Chirstchurch an die 24 verschiedenen WWOOFing-Farmen angeschrieben, in der Hoffnung, das ich doch noch einmal WWOOFing zustande bekomme. Die Jobsituation in Neuseeland ist nach wie vor schlecht und so sind dann auch alle WWOOFing-Plätze belegt.
Ich konnte glücklicherweise WWOOFing und meinen Wunsch nach Great Barrier zu gehen, realisieren. Ich denke Great Barrier Island war Auslöser für meine Reise hierher.
Einmal, als ich noch in Te Puke gearbeitet hatte, fragte ich mal bei den Arbeitern ein bisschen herum, was sich denn lohnen würde in der Gegend oder auch in ganz Neuseeland zu sehen. Und tatsächlich war einer auf Great Barrier gewesen. Es hieß nur, ja wenn du dich fürs Fischen und für den Busch interessierst, dann könnte es etwas für mich sein. 😉 Mit anderen Worten: Da ist recht wenig zu sehen. Ich möchte mich aber selbst davon überzeugen und ich habs geschafft zu organisieren und billig davon zu kommen.

Ich werde auf einer sehr schönen, und auch was ich wirklich nicht erwartet hätte, teuren Lodge an der Ostseite der Insel, arbeiten. Ich bin gespannt, was ich für ein Zimmer bekomme. Ida, meine koreanische Begleiterin, meinte nur, sie selbst hätte auch einmal geWWOOFt und dort das 600-dollar-Zimmer bewohnt. 😉 Die Preise in „meiner“ Lodge, sind zwischen 250 und 520 dollar die Nacht (= 125 bis 260 €). Mein Flug ins 90km von Auckland entfernte Great Barrier, ist schon gebucht!

Nun gehts nach Rotorua. Vielleicht hat sich dort ja etwas verändert?

In Christchurch fühlte ich mich wie zuhause. Ich blieb noch einen Tag länger als geplant auch um WWOOFing zu arrangieren. Hiermit kann ich nämlich Geld sparen, was für jeden Backpacker wichtig ist.
Christchurch ist eine alte Siedlungsstadt, die recht groß ist, dennoch aber einen angenehmen Kleinstadtcharakter hat. Die Häuser sehen hier alt aus.
Wir besuchten den botanischen Garten, der wirklich ausgezeichnet war und das Otagomuseum.
Ich traf mich mit einer Freundin, die ich zuletzt in Taupo gesehen hatte. Ich wollte mich von ihr verabschieden, denn sie wird jetzt weiter auf der Südinsel reisen, während ich mich gen Nordinsel bewege und zurückfliege.
Christchurch war ungewöhnlich warm, heiß. Es waren etwa 30°C – ein Kontrast zu Oamaru, wo es kalt war.
Ich denke ich fühlte mich hier in Christchurch so heimisch, weil alles sehr europäisch aussieht und weil hier viele Künstler ihre Galerien und Werkstätten haben. Ich ging z.B. ins Artcentre und hatte eine sehr interessante Unterhaltung mit einer Woodcarverin. Ich kaufte ihr ein sehr schön gemasertes Holzherz ab. 🙂 Ich treffe gern andere Künstler und Handwerker. Meist weiß ich sogar recht schnell, wie sie etwas anfertigen. Es bringt neue Ideen und einen netten Austausch.


Alte Gebäude in Christchurch.


Die Werkstatt der Holzkünstlerin.

Kaikoura hatte ich mir eigentlich schöner vorgestellt. Es sieht recht karg aus, wenn man mit dem Bus in den Ort hineinfährt. Es war ausgesprochen warm hier. Ich war am Überlegen, ob ich Wale oder Delfine sehen wollte, entschied mich dann aber dagegen, denn es war zudem alles ausgebucht. Ida und ich machten einen Tagesausflug zur Peninsula Kaikouras. Es war sehr schön. Wir konnten sehr viele Wildtiere sehen: Seelöwen, verschiedene Vögel und evtl haben wir auch ein paar Albatrosse gesehen. Ida meint es zumindest. Ich empfand diese Vögel eher als große Möwen. 😉
Vielleicht bekommen wir es ja noch heraus.
Abends konnten wir dann den Spa-Pool im Hostel im Garten nutzen. Es ist dort recht idyllisch.
Die Natur ist sehr sehenswert, aber der Ort selbst hat nichts zu bieten.

Meine Route (bitte anklicken):

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