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Wellington ist die regnerische Hauptstadt Neuseelands. Als ich ankam bestätigte es sich mir sofort: Es war kälter als in New Plymouth, windig und es regnete – der erste Regen, den ich nach 2 Wochen Sonnenschein abbekam. Glücklicherweise bin ich vorher immer entkommen.
Am nächsten Tag war es noch schlimmer: es goss in Strömen. Dennoch ließen Jo und ich uns nicht davon beeinflussen. Wir gingen gemeinsam ins „Te Papa“, Neuseelands bestem und einfallsreichstem Museum. Man bekommt dort nicht nur einfach Objekte vor die Nase gesetzt, sondern man erfährt Neuseelands Geschichte. Wieder sehr gefallen hat mir die Ausstellung zu den Maori und den damit zusammenhängenden polynesischen Kulturen des Pazifik. Die Schmuckstücke und die Bekleidung finde ich sehr kreativ und schön. Überall in den Mustern tauchen immer wieder Spiralen auf, was mir generell gefällt. Ebenso die die vielen verschiedenen Aufführungen von Polynesieren, aus dem gesamten Pazifikraum, gefallen mir sehr. Man lernt diese Kulturen zu verstehen und zu respektieren.

Dies ist eine Bekleidung, die Frauen im Pazifikraum getragen haben.


Dies ist die Aula für Aufführungen im Museum.

Des weiteren, war es sehr interessant zu erfahren, dass die Siedler Neuseelands nicht nur Engländer und Iren waren, sondern auch Dänen und Niederländer.
Die Themen wurden teils in Vitrinen, Filmen, Kartoons, halb Film halb Theater, Performance, Spiel-Lern-Programm am PC, Auswahlbutton, Simulation und und und, dargestellt. Es war sehr vielfältig.
Generell habe ich festgestellt, wird hier in Neuseeland viel auf Bildung wert gelegt. Speziell Büchereien haben oft freies Internet (Wellington leider nicht), es gab in New Plymouth eine große Kinderecke mit Kinder-Lern-Pcs und vielen Kindergerechten Büchern etc. zum Lernen.
Auch ins Museum kann jeder gehen, selbst die, die kein Geld haben, denn es läuft fast alles per Donation.

Jo und ich hatten uns dann für den nächsten Tag verabredet den restlichen Teil des „Te Papa“ anzuschauen, denn wir waren sehr intensiv dabei gewesen und es fehlten uns noch 2 Etagen von 5.
Dann schien aber am nächsten Tag die Sonne und wir nutzten sie um in den botanischen Garten zu gehen.
Auf dem Weg dorthin gingen wir über den „Harbourside Market“ und Jo gab mir eine Rosinenschnecke aus. Jo ist ein Französin, die seit Rotorua immer irgendwie den gleichen Weg wie ich gereist ist. So haben wir uns in Taupo, New Plymouth und in Wellington wiedergesehen. Jetzt habe ich beschlossen, dass ich ein wenig mit ihr mit reise. Sie hat vor nach „Abel Tasman“ gen Westküste auf die Südinsel zu reisen. Ich wolle ursprünglich ja zur Ostküste der Südinsel, aber was solls. Die Erklärung ist ganz einfach: Ab Mitte Dezember wird die Südinsel überlaufen, weil alle Urlauber aus Neuseeland und Australien in ihren Ferien anreisen werden. „Abel Tasman“ ist ein sehr beliebtes Gebiet und die Westküste der Südinsel sowieso. Es soll der schönste Teil Neuseelands sein. Und ich schließe mich da gern Jo an, die auch gern etwas ruhiger reist und überlaufene Gebiete meidet.
Sie hatte mich also in gewisser Maßen umgestimmt oder überzeugt. Als ich dann sagte, dass ich dann wohl auch erst gen Westen reisen würde, meinte sie „Ok, why not.“. Wir reisen also in gewisser Maßen zusammen. Denn wir haben eine ähnliche Zeitspanne hier in Neuseeland. Sie geht Anfang Januar wieder von Auckland aus. Dann werde ich zwar sicher noch auf der Südinsel bleiben, aber ich werde mich schon wieder gen Nordinsel bewegen. Mein Flug geht ja dann schon 1 Monat später. Und ich möchte ja auch nochmal Wwoofen gehen.
Zum Botanischen Garten Wellingtons nahmen wir also dann das „Cable Car“, einer Art Straßenbahn, die an den Berg angepasst ist, also schräg gebaut ist. Der Garten selbst ist schon empfehlenswert. Wir bekamen sogar eine Art Rosen-Prämierung /-Ausstellung mit.

Am folgenden Tag konnte ich dann in die Textilrestaurierung des „Te Papa“ Museums schauen bzw. es wurde daraus eine Führung durch die gesamte Restauratorenabteilung durch die gesamten Sparten. Und es waren alles sehr nett und freundlich mir ein wenig zu zeigen. Es war für sie sehr interessant jemanden von Übersee anzutreffen. Ich bekam aber auch heraus, dass die Restauratoren oder „Conservators“, wie sie sich lieber nennen, teils gar keine Neuseeländer sind. Die Textilrestauratorin ist eine Amerikanerin und die Gemälderestauratorin kommt aus Australien.
In der Textilrestaurierung war es sehr interessant. Die Frau zeigte mir ein paar schöne Objekte wie z.B. das gestickte „Bild“, dass eine Szene mit Maori am „Waikato River“ darstellt, wie sie mir erklärte. Es hätten ein paar Mädchen einer Wellingtoner Schule angefertigt.
Sie berichtete mir auch, dass sie konservatorische Maßnahmen bevorzugen und z.B. lieber Schadstellen mit Stoff unterlegen und so sichern. Das erklärte Sie mir anhand des „Soldaten“, dessen Schulterteile aus einzelnen Metallteilen bestehen und welche mit einem Band befestigt sind. Diese „Bänder“ sind brüchig und die Textilrestauratorin überlegt nun die gesamte Schulterpartie zu unterlegen, wie ich es bereits im Museum für Hamburgische Geschichte an einem Kleid bereits einmal gesehen hatte. Dieses Objekt Soldat, erklärte mir die Textilrestauratorin, sei eines der Objekte, die von den Restauratoren übergreifend bearbeitet werden. Hier arbeiten alle in Teamwork, man bespricht sich, man arbeitet zusammen. Selbst die Werkstatt ist so groß, dass sie sie sich teilen.
Ich konnte alle ihre Erklärungen erstaunlich gut verstehen, was vielleicht auch daran liegt, dass ich sehr ähnliches schon einmal gesehen hatte? Ich bin jedenfalls zufrieden mit mir, dass ich ihre Beschreibungen verstanden habe und dass ich zu einem „short visit“ einmal vorbei schauen durfte. Evtl. und wenn es für die Textilrestauratorin passt, darf ich, wenn ich von „Southisland“ wieder Wellington durchquere, nochmal vorbei schauen oder vielleicht auch ein paar Tage mal zusehen und sie evtl sogar ein wenig unterstützen. Sehr schön!

Weiteres dazu folgt noch. Ich muss jetzt meine Fähre buchen.
Ich hab mich mit Jo verabredet, mit ihr ein bisschen in die gleiche Richtung zu reisen.


Die Maoriszene mit dem Waikatoriver.


Der Soldat.


Die Werkstatt.


In Wellington bei Sonnenschein.

Rotorua ungewollt ein 3. Mal

Ursprünglich wollte ich ja direkt nach New Plymouth, aber der „Nakedbus“ war da wieder etwas unflexibel – es gibt keine direkte Verbindung. Ich musste also über Rotorua reisen, dort einmal übernachten und dann erst konnte ich über Hamilton die Küste entlang nach New Plymouth herunterfahren. Die Fahrt dauerte 6 Stunden.
Dennoch hatte ich es mir viel schlimmer vorgestellt, als es tatsächlich gekommen ist: Ich hab mich in Rotorua sehr nett mit einem Maori im Hostel unterhalten, der ein bisschen über meine Reise erfahren wollte und ein wenig deutsch lernen wollte. Er studiert Management und Touristik in Rotorua und hilft im Hostel mit um näher an den Leuten dran zu sein und um wertvolle Infos direkt zu bekommen, die – wie er mir erzählte, andere erst recherchieren müssten, während er sie direkt von uns erhielte.
Am Morgen vor der Abreise aßen wir dann gemeinsam Frühstück und er hat mir mein „Backpack“ zum Bus getragen und sogar mit mir auf den Bus gewartet.

New Plymouth

Ich war 5 Tage in New Plymouth. Mir gefällt´s hier. Das Hostel ist nett. Es ist ruhig und nicht zu viele Leute um einen herum, einmal ein bisschen Abstand von den großen überlaufenen Hostels, in denen man mit 7 weiteren Leuten in einem Raum schläft und außerdem in einem Stockbett schläft. Hier im Hostel habe ich mal ein einzelnes Bett und teile mir den Raum mit nur einer weiteren Person.
Es ist nur einen Katzensprung von der „Tasmansea“ entfernt. Der „Costalwalkway“ ist direkt begehbar und recht schön. Ich hab einen längeren Spaziergang zu dem „Paritutu Rock“ gemacht, der ein ehemaliger Vulkan ist und der Track zur Spitze ist sehr steil. Die dahinter gelegenen „Mataroa“, runden Felsen, sagten mir mehr zu. Sie liegen direkt im Meer und grenzen an den schwarzen Sandstrand an. Hier habe ich den Sonnenuntergang betrachtet und auf dem Rückweg, den „Costalwalkway“ entlanggehend, traf ich eine einsame Katze an, die ich zwar ein wenig überreden musste, die sich aber dann streicheln ließ und sehr zutraulich wurde. 🙂
Da erinnere ich mich an die Hostelbesitzerin, die meinte, als ich ihren Kater streichelte, und sie mir Futter für ihn gab, damit ich mich bei ihm beliebt machen konnte, dass ich wohl eine „catperson“ wäre. Ihrem Hund habe ich anscheinend nicht ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt. 🙂 Naja, ich freu mich immer Katzen auf meiner Reise anzutreffen. In manchen Hostels gibt es welche.

Gleich am ersten Tag hatte ich die Gelegenheit zu einem kleinen Track am Fuße des „Mt. Taranaki“ mitgenommen zu werden. Es war recht schön, aber der Berg versteckte sich ein bisschen hinter den Wolken. Dennoch hatte es sich für mich gelohnt, ich wollte wenigstens einmal zum „Mt. Taranaki“ kommen.
Derjenige, der mich mitgenommen hatte, fuhr dann praktischerweise auch gleich noch zum Supermarkt, d.h. Ich musste meine Lebensmittel keine 2 km? zum Hostel transportieren.

Sehr interessant fand ich auch die beiden Art Galerien, „Tart“ und die „Govett-Brewester Art Gallery“. „Tart“ stellt Kunst von örtlichen Künstlern aus. Ich fand es recht interessant. In der anderen Galerie gefielen mir besonders die Werke von einer Chinesin „Guo Fengyi“, die vor allem mit Halbkreisen und Strichen arbeitet und die Werke von einer Inderin „Nalini Malani“, deren kräftige, ausdrucksstarke Farbwahl mir sehr gefallen hat.

Heute geh ich sicher noch in den „Pukekura Park“ und ansonsten genieße ich die Ruhe hier im Hostel. Die Stadt New Plymouth selbst ist da schon etwas beschäftigter.
Morgen rise ich dann nach Wellington weiter. Der Bus fährt relativ spät ab, sodass ich spät in Wellington ankomme. Das Hostel, das ich mir dort ausgeguckt habe, scheint auch eines der kleineren und angenehmeren zu sein, dafür aber auch etwas weiter außerhalb. Morgen werde ich also mein Gepäck wieder etwas weiter schleppen müssen.


Track am Fuße des Mt. Taranaki


Mt. Taranaki


Bei Mataora, den runden Felsen und dem schwarzen Strand.

Hier ist es wunderschön. Jetzt bin ich hier schon 3 Tage. Am ersten Tag konnte ich kaum etwas unternehmen, da der Bus erst so spät nach Taupo fuhr, aber ich habe bekannte Gesichter aus Rotorua, aus meinem vorigen Hostel „Spa Lodge“ wiedergetroffen. 2 Französinnen und 3 Deutsche.
Und mir begegnete der Brasilianer wieder, den ich in Rotorua in „Wai-O-Tapu“ getroffen habe. Wir beide hatten uns verabredet um das „Tongariro Alpine Crossing“ zu machen. Er ist ein sehr netter Kerl. Sein Bus war kurz davor loszufahren. Er wollte nach Tairua fahren. Er half mir aber mein Gepäck ins I-Site zu bringen und wir buchten gemeinsam den Walk (es ist einer der „Great Walks“ in Neuseeland). Dann musste er aber auch sehr schnell los. Am nächsten Tag fuhr ich also um 6:20 a.m. Zum crossing. Vino, der Brasilianer, wartete schon. Er war aus Tairua angereist.
Der Walk war wunderbar, aber teils kam man auch an seine Grenzen. Insgesamt dauerte er bei uns beiden 7,5 Stunden. Es ist kaum zu beschreiben, was wir dort gesehen haben… Vulkane.. teils kleine Vulkanaktivitäten, Rauch, karge Felsen, bunte Felsen, türkise Seen, einen roten Berg… zuerst war es sehr karg und vernebelt. Man hatte schlechte Sicht. Man hatte felsige Berge hochzulaufen / zu erklimmen. Vino war bergauf immer schneller. Später stellte sich auche heraus warum: er ist Geologe und hat während seines Studiums diverse Kartierungen von Gesteinen, natürlich draußen, machen müssen. Und dies in vorgegebener Zeit, wie das bei Aufgaben so ist. Außerdem ist er recht sportlich. Er hat aber an bestimmten Stellen dann auf mich gewartet, was ich sehr fair fand. Wir haben sogar in der Zeit den Mt. Tongariro bestiegen, der eigentlich nur ein „Nebentrack“ ist. Es wurde plötzlich düster, ein paar Wolken bedeckten die Spitze des Berges und es wurde unheimlich, alle anderen Leute waren außer Reichweite, Vino war wieder vorausgeeilt. Ich lief weiter immer höher und plötzlich kam ein Schneefeld. Der Weg war so dünn und der Abhang so sehr tief. Ich probierte es hinüber zu gehen. Der Weg war sehr uneben und ich hätte unter Kies gemixt mit Schnee sehr schnell den Abhang herunterfallen können bei einem falschen Schritt. Ich lief ein paar Meter und dann siegte meine Angst. Ich musste zurück. Vino kam aus dem Nichts und half mir zurück. Er selbst wollte die eigentliche Spitze auch nicht mehr besteigen. Die Wolken versperrten die ganze Sicht. Später, ab der Mitte des Tracks, ging es dann immer bergab und plötzlich, bzw. endlich, waren wir gleich schnell! Juhu. Wir liefen schnellen Schrittes (fast rennend 🙂 und trotzdem unterhielten wir uns) die letzten 10 km. Die Vegetation änderte sich im 2. Abschnitt. Es wurde grüner, mehr Bäume wuchsen hier. (Der vorige Abschnitt war übrigens ein Filmdrehort von „Herr der Ringe“. Ich meine es war „Mordor“.)
Wir überholten viele Leute, es war richtig großartig einmal schneller zu sein.
Am Ende fuhren wir im selben Bus und wurden in unseren Orten abgesetzt. Es war eine schöne Erfahrung.

Heute entschied ich mich alles etwas ruhiger angehen zu lassen. Muskelkater war unübertönbar. Aber was solls. Ich verabredete mich mit einer neuen Freundin, Lena, die ich in Rotorua kennen gelernt habe und wir bummelten ein wenig durch die Stadt. Wir wollten abends ins Kino gehen.
Später am Tag traf ich dann im I-Site eine der Französinnen wieder und wir entschieden spontan zusammen mit dem Segelboot zu den Maoricarvings auf den „Lake Taupo“ zu fahren. Es war wunderschön dort. Ich hab das Segeln vermisst! Vor 5 Jahren zuletzt. Jetzt auf einer Segelyacht.
An Bord traf ich einen Ungarischen Deutschen, mit dem ich mich nett unterhielt.
Abends war ich dann im Kino, „Twillight“, Lena hat mir den 1. Teil erzählt, damit ich den 2. verstehe. 😉 Und ja ich werde mir alle Bücher dazu besorgen, wenn ich zurück bin! Der Film ist großartig.
Nun überlege ich ob ich morgen schon weiterreise oder übermorgen? Sich von allen schon verabschieden? Der Französin, den anderen Deutschen? Von Lena, die ich möglicherweise nicht mehr im dem nächsten Monat wenn überhaupt in Neuseeland, wiedersehe. Sie wird Wwoofen gehen. New Plymouth wär wieder anders…
Im Moment treffe ich eigentlich nur tolle Leute..

Nach langer Prozedur, und nicht aufgeben, habe ich es geschafft gestern meinen nächsten Trip vom „Nakedpassport“ vom „Nakedbus“ zu buchen.. letztendlich stellte sich heraus, dass sie die Internetseite neu geupdated haben und ich deshalb keinen Zugriff darauf hatte, erfuhr ich dann per Telefon, vom I-Site aus. Es ließ sich dann aber doch alles klären.
Man hat hier doch mit einigen organisatorischen Dingen und Unstimmigkeiten zu kämpfen. Die Busse fahren leider auch nicht so regelmäßig oder zu den Zeiten zu denen ich es gern hätte, damit mir nicht zu viel Zeit verloren geht.
Deshalb habe ich beschlossen erstmal gen Rotorua zu reisen.
Ich hoffe ja, dass ich alles schaffe, denn ich habe langsam den Eindruck, dass es so viel zu sehen gibt, dass ich langsam Zeitdruck bekomme, wenn ich auch noch die größere Südinsel sehen möchte und dennoch rechtzeitig wieder in Auckland für den Rückflug da sein möchte. Anfang Februar geht’s schon zurück.
Aber ich habe heute Abend festgestellt, dass ich wohl nochmal nach Hamilton zurückkehren möchte, weil es so zentral liegt und weil ich Reglan von hier aus erreiche mit einem Tagestrip. Der Hostelbesitzer schwärmte davon. Er erzählte mir eine lange Geschichte von den Gehstöcken und dem Schmuck, den er selbst dort in Reglan anfertigte als er dort wohnte.. es gibt dort anscheinend viele Hobbykünstler und es ist direkt an der Westküste an der Tasman Sea.

Nun aber zu Rotorua:
Ich bin hier 4 Tage gewesen. Es riecht nach faulen Eiern, weil es sehr geothermisch aktiv ist. Ich bin in einer aktiven Vulkangegend.
Überall in diesem Ort brodelt, kocht, dampft, blubert es aus der Erde heraus. Heißes Wasser Sprüht etc. aus kleinen bis mittelgroßen Erdlöchern im Park in Rotorua. Es ist wirklich interessant hier.

Der Ort selbst ist recht schön, die Häuser sind aus Holz und klein wie überall in Neuseeland. Mit dem Hostel habe ich es auch gut getroffen. Meine Zimmermitbewohner schnarchen nicht und die Leute sind nett. Es ist erstaunlich wie viele Leute man wieder in so kurzer Zeit kennenlernt. Mehrere Deutsche, einen Schotten, einen Chinesen, 2 Französinnen, uvm.
Abends ist kaum etwas los hier. Selbst am Wochenende nicht. Am Samstag angekommen, habe ich mich gleich mit ein paar Deutschen angefreundet und wir sind abends zusammen weggegangen. Montag war ich dann in „Te Puia“, einem Maoridorf mit Geysier und weiteren geothermischen Aktivitäten. Ich hatte es ausgewählt um die Maorikultur besser kennen zu lernen und um zu sehen wie und woraus die Maoribekleidung hergestellt wird/ wurde. Es sind verschiedene Gräserarten, vor allem aus Flax (= eine Flachsart?), die aus großen länglichen Blättern bestehen und die dann auf eine bestimmte Art aufgerollt werden, sodass sie aussehen wie getrocknetes Stroh. Dieses „Stroh“ wird dann nebeneinander verbunden, sodass es einen „Rock“ ergibt.
Außerdem wurden verschiedene Webarten von Gräsern zu Taschen usw. sowie die Bedeutung der verscheidenen Muster erklärt.
Dann habe ich mit einem, den ich im Hostel kennen gelelernt habe, mir eine Maori-Performance angesehen, die den Haka und ein paar Maorilieder enthielt.
Auf dem Weg zum Geysier kam ich an einem Ort vorbei, an dem ich dann einen Kiwi gesehen habe (der aber leider nicht in seiner freien Wildbahn zu sehen ist).

Heute, am 17.09., war ich mit einer weiteren Bekanntschaft in „Wai-O-Tapu Thermal Wonderland“, was „Heilige Wasser“ bedeutet. Dort konnte ich sehr schöne bunte Seen bzw. Teiche, verschiedene kochende Schlammlöcher, einen Wasserfall und einen sehr schönen Geysier sehen, der etwa 20 m hoch war.
Es gibt unmengen Dinge hier in Rotorua zu tun, aber es ist auch teuer.

Morgen reise ich nach Taupo weiter, wo ich aber nur kurz bleiben möchte. Ich habe beschlossen erst gen Süden zu ziehen und nicht nach Norden, denn dafür bin ich jetzt schon zu südlich. Ich werde, wenn es klappt, mit einem Brasilianer, den ich heute in Wai-o-Tapu kennen gelernt habe, nahe Turangi das „Tongariro Alpine Crossing“ machen.

Nach einem Tag in Tauranga (11.11.09), in dem ich zum Glück alle organisatorischen Dinge erledigt habe, bin ich heute in der Frühe nach Hamilton gefahren.
Ich hatte sehr viel zu schleppen, schon der kurze Weg zur Bushaltestelle in Tauranga war sehr anstrengend. Ich hatte 4 Taschen dabei: meinen großen Tekkingrucksack, meinen kleinen Tagesrucksack, meine Gummistiefel und meine Kühltasche mit dem ganzen Essen…insgesamt geschätzt 30 kg, was eindeutig zu viel ist.
Das bestätigte sich mir auch nochmal in Hamilton, als ich beschloss kein Geld für den Bus ausgeben zu wollen, und stattdessen zu laufen, was ein ganzes Stück gewesen wäre, wenn ich da nicht Hilfe von einem sehr freundlichen Neuseeländer bekommen hätte. Abgesehen davon war ich noch in die falsche Richtung gelaufen, weil ich keine Karte dabei hatte… ich hatte meine schweren Sachen also abgesetzt, weil ich eine Pause einlegen musste. Ich stand neben einem Parkplatz und plötzlich rief ein Mann aus einem Auto, ob alles ok wäre und ob ich das ganze tragen könne. Er könne mich um die Ecke fahren. Sehr freundlich, um da nein zu sagen, war mein Gepäck einfach zu schwer. Nachdem mich der Neuseeländer fragte woher ich käme usw. gab er mir dann noch ein paar Tips für Hamilton mit.
In dem Hostel angekommen, habe ich mit meinem Gepäck erstmal großen Prozess gemacht: alles herausgenommen, was ich meinte nicht zu brauchen, vor allem diese vielen Reisefüher sind nicht notwendig, „Lonely Planet“ reicht vollkommen! Meinen Englischkenntnissen kann ich inzwischen doch vertrauen, denn der Reisefüher ist auf englisch. Diverse andere Sachen, wie Bücher und Mütze, Schaal können eindeutig zurück mit einem Packet nachhause. Dann habe ich mich meiner Gummistiefel, meiner Secondhand-Arbeitskleidung und meinem 2. Paar Schuhen entledigt. Alles zu einer christichen Stiftung um die Ecke abgegeben, so leid es mir um die Sachen auch war, aber was man nicht tragen kann, soll man auch nicht dabeihaben! Es hatte sich zuviel angesammelt um damit reisen zu können.
Ebenfalls der Hostelbesitzer war sehr entgegenkommend, ich fragte ihn ob es vielleicht eine Waage im Haus gäbe, damit ich mal wiegen könne, wieviel ich also nachhause schicke und wieviel ich nun rausgeschmissen habe: es sind immerhin 6-7 kg.
Dann musste ich erfahren, dass es hier in Hamilton einen kostenfreien Bus gibt, der immer im Kreis fährt und auch ganz nahe an meinem Hostel hält… 😉 Ich habe hier das I-Site übersehen, das mir soetwas vielleicht gesagt hätte.
Aber mit diversen Orientierungsproblemen wird man immer konfrontiert wenn man in einen neuen Ort kommt. (Backpacking ist nicht so einfach wie alle glauben). Man muss nur versuchen sich zurecht zu finden. Das habe ich aber dann auch sehr schnell geschafft! Ich bin jetzt schon in allen wichtigen Bereichen dieser Stadt gewesen. Morgen geht’s zum „Waikato Museum“ und vielleicht in die Hamilton Gardens, wenn das Wetter mitmacht. Dann ist meiner Ansicht hier alles gesehen. Hamilton ist sehr auf shopping und essengehen eingestellt, was mich hier nicht wirklich interessiert. Ansonsten ist Hamilton sehr einfach, sieht an manchen Stellen sehr industriell aus. Hat aber einen schönen Wanderweg an dem „Waikatoriver“.
Meinen Flug konnte ich hier in Hamilton leider nicht umbuchen, entgegen meinen Erwartungen.
Es gilt für mich jetzt den Schal, den ich stricke, fertig zu bekommen, damit ich ihn mit nachhause schicken kann und damit nicht das gesamte Volumen meines Rucksacks eingenommen wird. Erst dann kann ich weiterziehen.

Hamilton Gardens und Lake Rototorua.

Am nächsten Tag war ich den halben Tag in den „Hamilton Gardens“ und habe dort meinen Schaal gestrickt. Der Garten ist sehr schön. Es werden verschiedene Sparten vorgestellt: japanischer-, chinesischer-, „paradies“-, Kräutergarten uva.
Am schönsten fand ich den englischen Garten und den nordafrikanischen Shar-Garten mit Springbrunnen.
Am späten Nachmittag bin ich dann noch zum „Lake Rototorua“ gefahren, der in der Stadt gelegen ist.

Das „Waikato Museum“ habe ich mir dann einen Tag später angesehen. Es ist recht spärlich. Sehr viel interessanter empfand ich die nebenan gelegene „Arts Post“, die Verschiedene Objekte, Schmuck und Gemälde von örtlichen Künstlern ausstellt und verkauft. Leider durfte ich dort nicht fotografieren… es sind sehr viele künstlerische Anregungen vorhanden. Sehr kreativ. Ich würde ja gern hier noch ein paar Künstler kennen lernen…

Insgesamt ist Hamilton doch sehenswert, eine recht nette überschaubare größere Stadt.

Heute am 10.11.09 kann ich endlich, nach 6 Wochen Arbeit auf der Kiwiplantage, weiterreisen. Zuerst werde ich nach Tauranga zurückkehren um ein paar organisatorische Dinge zu erledigen, vor allem mein Busticket muss geklärt werden. Danach werde ich nach Hamilton reisen um meine Rückflugdaten zu ändern aber dann kann es losgehen.

Gleich wird mich mein „flatmate“ Willie mit dem Auto nach Tauranga bringen.

Meine Route (bitte anklicken):

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